„Hellersdorf hilft“
Pressemitteilung 01/14
21.03.14
5 nach 12: Zeichen gegen rassistische Übergriffe in Hellersdorf
– Zahlreiche BürgerInnen zeigen sich solidarisch mit den
Bewohnern des Flüchtlingheims.
Am Freitag Mittag beteiligten sich über 70 BürgerInnen an
der Aktion „5 nach 12“ vor der Flüchtlingsunterkunft in Berlin
Hellersdorf und ließen herzförmige Luftballons als Zeichen ihrer
Solidarität mit den BewohnerInnen in die Höhe steigen. Anlass für die
Aktion, die im Rahmen des internationalen Tages gegen Rassismus
durchgeführt wurde, waren die erneuten Angriffe von Nazis und
RassistInnen Ende letzter Woche in Hellersdorf. Bereits in den
vergangenen Monaten kam es zu mehreren Übergriffen auf das
Flüchtlingsheim.
„Wir sind von den erneuten Vorfällen und der neuen Dimension der
Ereignisse am Asylbewerberheim in Hellersdorf erschüttert und
schockiert“, so Stephan Jung, Pressesprecher von Hellersdorf hilft.
„ Umso wichtiger ist es jetzt, dass sich zahlreiche Bürgerinnen und
Bürger nicht haben einschüchtern lassen, sondern heute solidarisch
Gesicht gezeigt haben“. Unterstützt wurde die Aktion vom VVN BdA, der
Initiative „Hellersdorf hilft“, dem Berliner Solinetzwerk „Refugees
Welcome“ und dem „Türkischen Bund Berlin Brandenburg“.
Die GegnerInnen der Unterkunft verweisen derweil fortlaufend auf die
angebliche Zunahme der Kriminalität in der Umgebung und versuchen einen
Zusammenhang zu den BewohnerInnen der Unterkunft zu ziehen. Dabei sind
es stets die GegnerInnen des Heimes, die für Unruhe in Hellersdorf
sorgen. „Die gleiche Paradoxie wird in dem Vorwurf der GegnerInnen
deutlich, dass seit Eröffnung des Asylbewerberheims die Polizeipräsenz
stark zugenommen hat“, so Jung, „Beim Betrachten solch
erschreckender Angriffe zeigt sich aber, wer in Hellersdorf vor wem
geschützt werden muss und dass die erhöhte Präsenz dennoch nicht
ausgereicht hat, solche Vorfälle zu verhindern“. Daher fordert die
Initiative Hellersdorf hilft ein bislang nicht vorhandenes umfassendes
Sicherheitskonzept und begrüßt die deutlich erhöhte Präsenz der
Polizei direkt vor der Unterkunft.
„Hellersdorf hilft“ ist ein überparteilicher Zusammenschluss von
Menschen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit dem Hauptanliegen,
Hilfsangebote für Flüchtlinge im Bezirk zu koordinieren und gemeinsam
eine Willkommenskultur im Kiez zu schaffen, die Respekt, Toleranz,
zivilgesellschaftliches Engagement, Solidarität und
Demokratieförderung praktisch erlebbar werden lässt. Die Initiative
wurde Anfang Juni als Reaktion auf die Proteste gegen das
Asylbewerberheim in der Carola-Neher-Straße mit dem Ziel ins Leben
gerufen, die ankommenden Flüchtlinge willkommen zu heißen und sie
nachhaltig und längerfristig beim Leben in der neuen Umgebung zu
unterstützen.
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